Laut einer Eurobarometer-Umfrage empfinden mehr als 90 Prozent der Europäer eine moralische Verpflichtung, die biologische Vielfalt zu erhalten.
Und sie haben Recht!
Der Mensch braucht sauberes Trinkwasser, reine Luft, gesunde Nahrung, gutes Klima und eine lebenswerte Umwelt. Doch diese Service-Leistungen der Natur gibt es nicht ohne Schutz der biologischen Vielfalt. Damit schützen wir auch uns selbst.
Es gibt viel zu tun!
Packen wir es gemeinsam an mit vielen kleinen Aktionen, die sich summieren!
Rote Listen sind Verzeichnisse der gefährdeten, verschollen und ausgestorbenen Tier- und Pflanzenarten, Artengesellschaften, Biotoptypen oder Landschaften. Sie sind wichtige Instrumente des Naturschutzes, da sie als Information für die Öffentlichkeit dienen. mehr →
Die warmen Temperaturen im Land lösen bei Fröschen, Kröten, Molchen und Unken Frühlingsgefühle aus und locken sie aus ihren Winterquartieren. Während der Laichwanderungen sind Amphibien von den Auswirkungen des ständig wachsenden Straßennetzes betroffen. Neben dem direkten Tod infolge des Überrollens durch Autoreifen, sterben viele Tiere, obwohl sie nicht direkt überfahren werden. Fachleute für Aerodynamik haben herausgefunden, dass es der geschwindigkeitsabhängige Strömungsdruck der Autos auf die Fahrbahn ist, der die Amphibien tötet. Autofahrer sollten daher Tempo 30 möglichst nicht überschreiten, um den Druck gering zu halten und die Überlebenschance der wandernden Tiere zu erhöhen.
Kröten, Frösche, Unken und Molche gehören zu den wechselwarmen Tieren. Sie können nicht wie der Mensch ihre Körpertemperatur selbst steuern und sind daher abhängig von der Temperatur der Umgebung. Die Tiere legen auf ihren Wanderungen Strecken von bis zu zwei Kilometern zurück. Bereits während der Kaulquappenphase erfolgt die Prägung auf das Laichgewässer. Zur Fortpflanzung kehren viele Amphibien an ihr Geburtsgewässer zurück und haben dabei auch Straßen zu überqueren.
Seit vielen Jahren haben Naturschützer dem Amphibientod an unseren Straßen den Kampf angesagt. Jahr für Jahr sind Naturschutzgruppen aktiv, stellen Fangzäune auf, tragen Kröten über die Straße und legen Ersatzlaichgewässer an. Diese ehrenamtliche Arbeit ist auf zahlreiche Helferinnen und Helfer angewiesen. Weitere Informationen zum bundesweiten Wandergeschehen finden Siehier. Sonderseiten zum bundesweiten Wandergeschehen an. Dort gibt es neben aktuellen Meldungen über besondere Ereignisse und seltene Arten auch eine bundesweite Datenbank, die über den Standort von Krötenzäunen und Aktionen informiert und wo Helfer gebraucht werden.
In der Reihe “NABU aktiv” ist eine 56-seitige Amphibienschutzbroschüre erschienen. Darin werden alle heimischen Arten ebenso wie die möglichen Schutzmaßnahmen vorgestellt; dazu gibt es Tipps für amphibiengerechte Gärten und Gartenteiche. Die Broschüre „Frösche, Kröten, Molche – Verwandlungskünstler on tour“ kann gegen Einsendung von 5 Briefmarken zu je 62 Cent beim NABU-Natur-Shop, Alleestraße 36, 30167 Hannover bestellt werden.
(5.5.2012) Die Verluste durch strenge Winter kann der Eisvogel wieder ausgleichen, wenn er im Frühjahr erfolgreich brüten kann. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir dem Eisvogel einen intakten Lebensraum und die Chance auf eine erfolgreiche Brut zugestehen. Der Eisvogel braucht sauberes Wasser, naturnahe Bäche, Flüsse und Seen sowie artenreiche Talauen. Nur dort findet er seine Nahrung, überwiegend Kleinfische, und natürliche Steilwände, an denen er seine Brutröhren baut. Diese Lebensräume sind trotz mancher Fortschritte im Gewässerschutz immer noch Mangelware.
Wer hat den Eisvogel gesehen? Der NABU Worpswede ist daran interessiert, eine Bestandsaufnahme zu erheben, um entsprechende Brutmöglichkeiten erstellen zu können, die vom NABU durch die Bingo-Lotterie finanziell getragen werden. Bitte melden Sie sich unter 04792 950 622 oder susanne.eilers51@web.de.
Der NABU will frei lebenden Wölfen in Deutschland wieder einen dauerhaften Lebensraum schaffen. Zu diesem Zweck hat der NABU ein Aufklärungs-Projekt für mehr Akzeptanz und zum Schutz der Wildtiere gestartet. Die Erfahrungen in anderen europäischen Ländern zeigen, dass Wölfe sich sehr gut an unterschiedliche Lebensräume anpassen können.
Am 17. Januar 2013 konnten wir Markus Bathen (Foto) für einen Vortrag zum Thema „Deutschlands Wölfe – zurück, um zu bleiben“ in Worpswede begrüßen. Er leitet das NABU-Projektbüro „Wolf in der
Lausitz“. Dort haben 13 Wolfsrudel ihre Heimat. Die Resonanz war groß – über 50 interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer waren gekommen, um Aktuelles zum Thema Wölfe zu erfahren. Der vom Menschen
ausgerottete und über Jahrhunderte verteufelte Wolf lebt wieder in Deutschlands freier Wildbahn. Die Tiere wurden nicht künstlich ausgesetzt, sondern haben auf eigenen Pfoten zurück gefunden. Der
Urvater unseres Haushundes belegt die Eignung der vom Menschen besiedelten und intensiv genutzten mitteleuropäischen Kulturlandschaft als seinen Lebensraum. Der Wolf ist kein Anzeiger von
Wildnis, sondern ein Kulturfolger. Damit berührt er den Alltag von Schafhaltern, Jägern oder Waldbesuchern und wirft Fragen über das neue Zusammenleben auf.
Viele Menschen heißen den Wolf willkommen, doch nicht immer ist der neue Nachbar unumstritten. Obschon er mit 18 Familien einer der seltensten Tierarten Deutschlands ist, werden Forderungen laut,
den Bestand zu regulieren.
Markus Baten, der selbst auch Jäger ist, berichtete über den aktuellen Stand bei Deutschlands wilden Wölfen und der Arbeit seines Projekts: das konfliktarme Nebeneinander von Mensch und Wolf in
unsere Landschaft. Die Zuhörerinnen und Zuhörer erfuhren nicht nur viel über die Wölfe, sondern ließen sich auch von der Begeisterung des Referenten anstecken. Ein gelungener Vortragsabend
also!
Mehr zum
Thema Wölfe erfahren Sie hier!